Wer muss die Inkassokosten bezahlen?

Grundsätzlich gilt das Verursacherprinzip: Befindet sich der Schuldner im Zahlungsverzug (gemäß § 286 BGB), muss er den entstandenen Verzugsschaden ersetzen. Dazu zählen auch die Kosten für ein beauftragtes Inkassounternehmen oder einen Rechtsanwalt.

Wie hoch dürfen Inkassogebühren maximal sein?

Seit der Inkassorechtsreform (Oktober 2021) sind die Gebühren gedeckelt. Für unbestrittene Forderungen gelten folgende Obergrenzen:

• Forderung bis 50 €: Max. 18,00 € Gebühr (plus Auslagen).
• Bis 500 €: Max. 32,40 € Gebühr (Faktor 0,9).
• Über 500 €: Berechnung nach RVG-Tabelle (meist Faktor 1,0).

Unser Rechner berücksichtigt diese Deckelungen automatisch.

Was bedeutet der „Faktor“ (0,5 / 1,0 / 1,3)?

Der Faktor bestimmt, wie aufwendig die Tätigkeit war. Er wird mit der Basisgebühr multipliziert:

• 0,5 (Einfach): Nur ein einfaches Mahnschreiben.
• 0,9 – 1,0 (Standard): Der Regelfall im Inkasso (durchschnittlicher Aufwand).
• 1,3 (Schwierig): Nur bei umfangreicher rechtlicher Prüfung oder strittigen Forderungen zulässig.

Wie berechnen sich Verzugszinsen?

Die Formel lautet: (Rechnungsbetrag × Zinssatz × Verzugstage) ÷ 365.
Der Zinssatz beträgt für Verbraucher 5% über dem Basiszinssatz und für Geschäfte (B2B) 9% über dem Basiszinssatz.